Vilnius

Vor dem Hostel

Die Fahrt von Druskininkai endet mit einem schönen Abend in Trakai, dem mittelalterlichen Machtzentrum Litauens.

Am nächsten Tag sind nur mehr 30 km bis Vilnius übrig, im strömenden Regen bleibt das überschreiten der 1500 km leider undokumentiert. Der Regen macht erst am übernächsten Tag wieder Pause was meinen Eindruck von der Stadt sicher überlagert.

Die Stadt wirkt wie ausgestorben, alle verkriechen sich, ich auch: im Museum: Das Genozid/KGB Museum, das die Besetzung durch Russland (siehe Hitler-Stalin Pakt), Deutschland und ab 1944 wieder Russland und den litauischen Widerstand zeigt. Dabei wird auch deutlich, dass der heutige Feind Russland heißt, die tödlichere deutsche Besetzung wird nur kurz gestreift.

Im Contemporary Art Centre findet die Baltik Triennale statt mit einer tollen Videoarbeit einer georgischen Künstlerin (eines meiner Reiseziele). Der Skulpturenpark Europos Parkas 20 km außerhalb ist dagegen eher eine Enttäuschung, bis auf Sol Lewitt. OK, die alten Fernseher waren auch cool.

Am interessanten finde ich jedoch, was sich vor der Haustür des alten Hostels im Viertel Paupys abspielt. Hier wird ein ganzes Viertel neu gebaut, ganz offensichtlich für gutverdienende. Der Food Court im Shoppingcenter (der bei diesem Wetter zugegebenermaßen ganz praktisch ist) ist jeden Abend voll, die Altstadt dafür leer. Durch den am Berg gelegene Teil führt für mich leider kein Weg: eine Gated Community.