Richtung Riga

geht es über einen Umweg immer an der Küste entlang, über Ventspils und in einem großen Bogen über Kap Kolka. Es sind regnerische Tage, nach Liepaja übernachte ich auf einem wunderschönen Campingplatz am Meer.

Nach Ventspils ist es dann nur eine kleine Etappe, ich komme bereits um die Mittagszeit an, allerdings völlig durchnässt. Die Hafenstadt habe ich mir ähnlich interessant vorgestellt wie Liepaja, sie ist aber eine Enttäuschung. Einziger Höhepunkt ist der Besuch der leeren Hafenkantine mit sowjetischen Gerichten am Mittag und abends des Restaurants „Judas Priest“ (seltsamerweise das erste Restaurant im Baltikum, indem keine laute Musik läuft). Es regnet den Großteil der Nacht und den Vormittag in Strömen. In meiner Unterkunft, einem günstigen Mini-Apartment in einer Garage kommt Wasser unter der Tür durch.

Um 10:30 macht der Regen Pause. Erstes Tagesziel ist Kap Kolka, 85 km einsame Straße ohne Ortschaften, angetrieben durch Rückenwind und dunkle Wolken bin ich nach vier Stunden da. Hier treffen sich zwei Meere, sichtbar am Wellengang und dem wilden Ufer. Nach weiteren 40 km mit Schauern erreiche ich am Abend wieder einen schönen kleinen Campingplatz am Meer.

Ab jetzt gibt es jede Menge Unterkünfte und Verpflegungspunkte bis Riga. Plan: ich fahre so weit ich komme. Mit vielen Kaffee-, Regen- und Essenspausen dann tatsächlich am gleichen Tag bis Riga. Bemerkenswert ist noch Jurmala wegen der schönen alten Sommerhäuser, der neuen protzigen Villen und dem harten Sandstrand auf dem man mit dem Rad fahren kann.