Zugfahrt nach Hyderabad

Ich verlasse Karatschi. Auf dem langen Weg nach Norden will ich Zwischenstopps einlegen und verschiedene Verkehrsmittel verwenden. Ich fahre mit dem Zug nach Hyderabad, am Bahnhof in Karatschi will mir der Beamte kein Ticket für die bessere Business Klasse verkaufen und so lande ich in der Economy, gleich Holzklasse. Der Zug füllt sich mit Familien, die sich mit großen Decken Abteile abtrennen und fährt mit einer Stunde Verspätung ab. Mir gegenüber sitzt ein Mann, der mich die gesamte Fahrt über laut anrülpst, was außer mir niemanden wundert. Verkäufer laufen durch die Abteile, fischen vegetarische Snacks aus Blecheimern auf Schnipsel von Zeitungspapier und nehmen mit den gleichen Fingern Geldscheine zur Bezahlung entgegen. Mein rülpsendes Gegenüber bietet mir von seinen an und ich beleidige ihn vermutlich, indem ich vehement ablehne.

Mit zwei Stunden Verspätung kommen wir in Hyderabad an, wo ich bereits von zwei Jungs aus der Couchsurfing Gemeinde erwartet werde, die auf dem Motorrad aus ihrem 50km entfernten Dorf angereist sind um mich zu treffen und mich am liebsten gleich in ihr Dorf mitnehmen würden, was ich mit vielen Ausflüchten verhindern kann. Für einen der jungen Männer bin ich der erste Ausländer, dem er begegnet. Im Sindh Museum machen wir zum Trost ausgiebig Selfies, dann müssen sie zurück fahren, es wird bald dunkel. Ich erkunde noch die Bazaar Gegend, ein rauer Ort mit einigen kolonialen architektonischen Überbleibseln. In einem Geschäft das eine traditionelle Süßspeise aus Milch verkauft, lädt mich der Chef ein, die Herstellung zu besichtigen. In großen Pfannen wird auf dem offenen Feuer die Milch eingedickt, bevor sie gesüßt und abgekühlt wird.