Wiedersehen in Lahore

Unser Bus stoppt kurz nach Multan, die Straße ist wegen Nebels für eine Stunde gesperrt, ein gutes Geschäft für die mobilen Tee-Verkäufer.

In Lahore treffe ich meine Freunde aus dem Iran wieder und wohne bei der pakistanischen Familie von Umer, die mit Cousins, Tanten, Onkels plus Familien insgesamt etwa zehn Personen umfasst, außerdem ist immer jemand der über die ganze Welt verstreuten Familie zu Besuch.
Während meines Aufenthaltes herrscht beständig Nebel/Smog, die Wäsche ist auch nach vier Tagen nicht trocken und der Strom fällt regelmäßig aus, dennoch wirkt Lahore aufgeräumter als der arme Süden des Landes und es gibt einiges zu besichtigen, Parks, Sportanlagen (Polo, Cricket), Festungsanlagen, Moscheen und Schreine.

Lahore ist ein Zentrum des Sufismus, einer spirituell-mystischen Orientierung des Islam, die Qawwali Musik, Dhamaal Tanz und gewisse Substanzen verwendet, um in Trance und damit näher zu Gott zu gelangen. Dhamaal findet man heute leider selten, Qawwali Live Musik dafür sogar in einem schicken Dach-Café.

In der Walled City und auf dem Bazaar gibt es wagemutige Handwerker, uralte Ziegenböcke und bunte, mit Tape-Art verzierte Rikschas zu bewundern.

Ein Mann transportiert Raben auf dem Fahrrad, man kann ihnen gegen Bezahlung die Freiheit geben, das bringt Punkte fürs Karma. Am Straßenrand wird frische Kamelmilch angeboten und in Wagah, an der Landgrenze zu Indien findet täglich die Border Closing Ceremony statt, ein choreografierter Wettkampf der Grenzsoldaten, der an einen Sketch der Komikergruppe Monty Python erinnert.

An dem Tag, als ich Lahore verlasse, explodiert dort eine Bombe, obwohl selten, gehört auch das zum Alltag in Pakistan.