Königstadt Bhaktapur

Die Altstadt von Bhaktapur mit ihren vielen Tempeln ist faszinierend, auch weil auf den Plätzen und in den Gassen noch alltägliches Leben herrscht und der Ort nicht zur Kulisse geworden ist. Das Erdbeben von 2015 hat viele Häuser und Denkmäler beschädigt und noch immer ist der Wiederaufbau sichtbar. Auch mein Guesthouse wurde größtenteils neu aufgebaut.

Dass die Stadt früher im Handel mit Tibet zu Reichtum gekommen ist spiegelt sich vor allem in den aufwendig und kunstvoll geschnitzten Fenstern wider. Nach der Besetzung Tibets durch China versiegte diese Einnahmequelle, heute sind ca. 80% der Einwohner Bauern. Gegenüber des berühmten Pfauenfensters werde ich von einem Mann in sein Haus gebeten, das eine Papier- und Druckwerkstatt beherbergt, vor allem aber angefüllt ist mit Schnitzarbeiten.

Beim Töpfermarkt werde ich ebenfalls von einer älteren Frau eingeladen ihr Handwerk an der Töpferscheibe zu beobachten, als ich mich von ihren krummen Bechern nicht begeistert zeige, bietet sie mir andere Leistungen an und greift mir zwischen die Beine. Ich lehne höflich aber bestimmt ab und verabschiede mich. Nur dumm, dass ich eine weiße Hose anhabe und hier schwarzer Ton verarbeitet wird. Etwas verschämt eile ich ins Guesthouse zurück um die auffälligen Spuren zu beseitigen.

Am Freitag, den 13.5. sind Regionalwahlen, überall in der Stadt sammeln sich Menschenmengen um die vom Militär gesicherten Wahlorte, die Leute bleiben vor Ort, reden mit Freunden und Nachbarn und schlendern Eis essend durch die Straßen, die meisten Geschäfte und Restaurants sind geschlossen, die Hauptstraßen leer, die Stimmung durchweg entspannt, fast schon festlich. Gewinnen werden hier vermutlich die Maoisten/Kommunisten.

Ansonsten nutze ich die Tage um mein noch vom Trekking bedingtes Defizit an frischem Obst und Milchprodukten auszugleichen, gut dass es hier King Curd, königlichen Joghurt als Spezialität gibt. Außerdem esse ich günstige MoMos, Teigtaschen mit Büffelfleisch gefüllt, auch die mögen sie hier scharf.