Postkartenmotive mit Fehlern

Erster Stopp: Ananuri

Das am meisten publizierte Foto zu Georgien zeigt vermutlich die Gergeti Dreifaltigkeitskirche vor dem über 5000 m hohen Berg Kazbeg. Sie ist außerdem von Tiflis in drei Stunden erreichbar. Zusammen mit einem jungen Norweger, den ich im Hostel kennen gelernt habe, nehmen wir ein Sammeltaxi, das ist etwas teurer als ein Marschrutka (Minibus), hält aber an zwei an der Strecke gelegenen Sehenswürdigkeiten. Das Monument/Panorama der russisch-georgischen Freundschaft von 1983 offenbart auch ein aktuelles Paradoxon: Teile Georgiens sind von russischem Militär besetzt (Abchasien, Süd-Ossetien), russische Touristen aber willkommen.

Beeindruckender als die Landschaft ist zuerst der LKW Stau, der sich von Tiflis mit Lücken bis zur russischen Grenze zieht. Wie lange es wohl dauert, einen Stau von Tausenden Fahrzeugen abzuarbeiten? Ebenso eindrucksvoll ist, wie viel stinkende schwarze Abgase so ein alter LKW ausstoßen kann, viele der alten Kisten stammen übrigens aus Deutschland, noch gut an den alten Aufschriften zu erkennen. Am schlimmsten sind aber die grauen Kamaz aus Russland.

Die kurze Wanderung zur Kirche lohnt sich dann doch, am frühen Abend sind wir dort fast alleine, Kazbeg zeigt sich nach langem warten auch noch kurz und die Mönche halten Gottesdienst (Rezitation mit polyphonem Gesang)

Am nächsten Tag wandern wir durch das Truso-Tal, interessant wegen der mineralischen Ablagerungen und Quellen, sowie wegen der Nähe zur „Grenze“ zu Süd-Ossetien, etwas ernüchternd, da wir scheinbar die einzigen sind, die zu Fuß unterwegs sind neben den zahlreichen Geländewagen.